Abschied Pfarrer Ingo Mattauch

Pressemitteilung

Am 31. Mai endet die Amtszeit von Ingo Mattauch als Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Joseph, die die Stadtteile Bismarck, Feldmark, Heßler, Schalke und Schalke-Nord umfasst. Corona-bedingt wird die Verabschiedung gleich in drei gottesdienstlichen Feiern am Sonntag, den 30. Mai erfolgen.
In den Regelgottesdiensten am Sonntagvormittag verabschiedet sich Pfarrer Mattauch von den Pfarreimitgliedern. Am Nachmittag wird er im Rahmen einer weiteren gottesdienstlichen Feier von den Mitgliedern der Pfarreigremien und geladenen Gästen aus dem Bereich Netzwerk-/Kooperationspartner sowie seinen weiteren Tätigkeitsbereichen in der Kampfbahn Glückauf verabschiedet.

Frage: Achteinhalb Jahre waren Sie Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Joseph. Was waren Ihre Arbeitsschwerpunkte in dieser Zeit?

Pfarrer Mattauch: Ein maßgeblicher Schwerpunkt war der Pfarreientwicklungsprozess. Ziel war es die Pfarrei so aufzustellen, dass kirchliches Leben trotz schwindender Ressourcen - finanziell wie personell (Rückgang der Zahl der Kirchenmitglieder und des hauptberuflichen Personals) - möglich ist.
Dabei ist es uns gelungen unter Beteiligung vieler Pfarreimitglieder eine Vision und ein Konzept zu entwickeln, das es möglich macht als Christinnen vor Ort zu wirken.
Wir müssen uns einfach kleiner setzen. Trotz der Aufgabe und des schmerzhaften Verlustes vieler Kirchengebäude ziehen wir uns nicht zurück. Vielmehr wollen wir uns als Christ
innen spürbar in die Stadtteile einbringen.

Frage: In die Stadtteile einbringen bedeutet...? Nennen Sie gerne Beispiele dafür.

Pfarrer Mattauch: Ein erstes Beispiel ist der Stadtteilladen Bismarck. Hier haben wir gemeinsam mit unserer Seelsorgerin Christiane Rother, einer Projektgruppe des Bistums Essen und dem ersten Team des Stadtteilladens Katharina Müller und Hans-Georg Knickmann-Kursch sozialpastorales Handeln initiiert.
Mit viel persönlichem Engagement habe ich mich im Bildungsverbund Schalke, in der Stiftung Schalker Markt für das Gelingen des Zusammenlebens in den Stadtteilen eingesetzt. Sicher gehört dazu auch meine Mitarbeit in dem AK Schalke-Nord, der von der Koordinierungsstelle Kommunale Prävention/Strategische Sozialraumentwicklung GE angestoßen worden ist. Die Gründung des Vereins “Schalke blüht auf” habe ich sehr unterstützt.
Doch nicht nur ich, sondern auch die Seelsorger*innen aus unserem Team wie freiwillig Engagierte der Pfarrei vernetzten sich in den Stadtteilen mit Akteuren und Bewohnern.
Nicht zuletzt ist Offene Kirche Schalke Ausdruck einer Kirche, die sich auf die Menschen zubewegt.

Frage: Die Pfarrei St. Joseph schließt sich im Spätsommer mit der Pfarrei St. Augustinus zusammen. Was wünschen Sie den Menschen in diesen Pfarreien?

Pfarrer Mattauch: Ich wünsche, dass der eingeschlagene Weg fortgeführt wird und die Kirche sich in den Stadtteilen weiterhin auf die Menschen zubewegt.
Ich wünsche, dass Projekten, wie “Haus Eintracht - Kirche im Quartier” und dem Stadtteilhaus Schalke-Nord, die gemeinsam mit Kooperationspartnern begonnen wurden fortgeführt werden und es gelingt, dass sich Kirche so für alle Menschen in diesen Stadtteilen stark macht.
Ich wünsche, dass diese und zukünftige Projekte die Bewohner*innen als Experten für ihren Stadtteil immer wieder einbeziehen.

Frage: Sie verlassen Gelsenkirchen in Richtung Essen und werden quasi nebenan Pfarrer der neu gegründeten Kirchengemeinde Hl. Cosmas und Damian, die ebenfalls aus einem Zusammenschluss zweier Pfarreien hervorgeht. Für diese Aufgaben wünschen wir Ihnen alles Gute und Gott Segen.

Pfarrer Mattauch: Ich bedanke mich herzlich für die guten Wünsche.

Mit großer Dankbarkeit schaue ich auf die vergangenen Jahre zurück. Ich war immer mit Freude und Stolz Pfarrer von St. Joseph, Gelsenkirchen.

Dankbar bin ich…
...für das großartige Engagement in der Phase des Pfarreientwicklungsprozesses und dessen erste Umsetzungsschritte.
...dass die Menschen in der Pfarrei und besonders die freiwillig Engagierten mich mit meiner Begrenztheit angenommen und mitgetragen haben; für all meine Unzulänglichkeit bitte ich ganz aufrichtig um Verzeihung.
...dafür, dass ich mich nie alleine fühlte, darauf vertrauen konnte, dass ich Menschen in meinem Rücken, vor und neben mir hatte, die sich nicht scheuten mir immer und überall offen ihre Meinung gesagt haben und wir dadurch auf Kurs geblieben sind.